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Mauss, Buddhismus, Devianz

Hase, Thomas [u.a.] (Hrsg.):
Mauss, Buddhismus, Devianz : Festschrift für Heinz Mürmel zum 65. Geburtstag / hrsg. von Thomas Hase, Johannes Graul, Katharina Neef, Judith Zimmermann. - Marburg : diagonal-Verlag, 2009. - 474 S.
ISBN 978-3-939346-13-5
EUR 48,00

Beschreibung
"So sei frohen Sinnes und mit besten Wünschen zum Geburtstag gratuliert und diese Schrift überreicht. Auf dass Sie noch lange Jahre tätig schaffen dürfen, wozu es Sie treibt - seien es nun Buddhismus, Devianz, Mauss oder völlig neue Themen" - mit diesen Worten beschließen die Herausgaber das Vorwort der Festschrift für Heinz Mürmel.
   Dr. Heinz Mürmel, Religionshistoriker und Religionswissenschaftler, hat die Leipziger Religionswissenschaft maßgeblich geprägt. Es mag die besondere Ausrichtung und Tradition der von Hans Haas, Walter Baetke und Kurt Rudolph begründeten und gerägten Religionswissenschaft in Leipzig gewesen sein, genauso wie auch die Situation in der Zeit der DDR mit einem im Vergleich zu heute völlig anderen Wissesnchaftsbetrieb, die es Heinz Mürmel ermöglicht haben, in Kontinuität über Jahrzehnte hinweg eher "abseitige" Themenzu bearbeiten und für die Religionswissenschaft fruchtbar zu machen: Mit Émile Durkheim und Marcel Mauss war Heinz Mürmel schon früh vertraut, wo diese großen Theoretiker in der Religionswissenschaft erst in den letzten Jahren wiederentdeckt wurde. "Deviante", abweichende Religionen waren für Heinz Mürmel nicht die sog. Sekten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sondern die zahlreichen Gemeinschaften zum Beispiel aus dem Bereich der Theosophie oder völkischer Traditionen, die schon im 19. Jahrhundert entstanden - gerade auch in Leipzig. Auch die frühe Rezeption des Buddhismus gehört in diesen Bereich. Heinz Mürmel hat sich aber auch mit dem Buddhismus in Asien beschäftigt.
   Dies sind die "großen" Themen, die aber die Wissenschaftsgeschichte der Religionswissenschaft oder die Universitätsgeschichte in Leipzig nicht verdrängeen dürfen.
   Nicht zuletzt aber hat Dr. Heinz Mürmel zahlreiche Generationen von Studierendenfür die Gegenstände und Themen der Religionsforschung begeistern können − weil er selbst von der Religionswissenschaft be-geistert war. So nimmt es nicht Wunder, dass die Festschrift zu seinem 65. Geburtstag von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern geplant und herausgegeben ist. [Verlagsinformation]

Inhalt
Vorwort. 9
Zum Geleit. 11
Tabula Gratulatoria. 14
THEORIE DER RELIGIONSWISSENSCHAFT
1. Jörg Albrecht, Christiane Altmann, Richard Scheringer: Überlegungen zur Religionswissenschaft als deskriptive Wertewissenschaft. In Anlehnung an Heinz Mürmels Rezeption der Durkheim-Schule. 19
2. Jörg Albrecht, Christian Espig: Essai sur le zoom – Mauss’ Eskimo-Studie als Modellschrift der sozialmorphologischen Methode. 33
3. Stephan Moebius: Woher kommt die soziale Bindungskraft der Gabe? Über Marcel Mauss’ kultur- und religionssoziologische Theorie des Ergriffen-Seins. 55
4. Frank Neubert: Alles in der Sprache. Über einen merkwürdigen Satz von Georges Bataille. 73
5. Steffen Ritzmann: Die dynamogene Wirkung von Religion. Emile Durkheim über seine Elementaren Formen des religiösen Lebens. 87
6. Hubert Seiwert: Post-durkheimianische Religion? Überlegungen zum Kontrast moderner und vormoderner Religion im Anschluss an Charles Taylor. 99
Ute Wegert: Das kollektive Gedächtnis bei den Aleviten. 115
BUDDHISMUSFORSCHUNG
7. Max Deeg: Abhayagirivihara - Geschichte und »Geschichte« eines ceylonesischen Klosters. 137
8. Karl-Heinz Golzio: Der frühe Buddhismus und die Theravada-Quellen. 155
9. Manfred Hutter: Mönche, Religionspolitik und Nationalismus in Burma / Myanmar. 171
10. Christoph Kleine: Pluralismus und Pluralität in der japanischen Religionsgeschichte. Am Beispiel nonkonformer buddhistischer Bewegungen des 13. Jahrhunderts. 189
11. Madlen Krüger: »Sangha Power!« – Legitimationsstrategien politischer Mönche in Sri Lanka. 217
12. Frank Usarski: Merkmale der frühen deutschen Buddhismusrezeption. Ein revidierter systematischer Aufriß. 233
13. Lysann Vorhof: Religiöse Kulte in Sri Lanka. Die buddhistische Gottheit Devol Deviyo. 253
DEVIANZFORSCHUNG
14. Bernadett Bigalke: Warum soll sich ein Theosoph vegetarisch ernähren? Vom »Astralleib« und dem »Magnetismus des Fleisches«. 265
15. Daniel Eißner: Miszelle: Ein geistliches Gedicht zur Frage der Feuerbestattung. 283
16. Carolin Kosuch: Anarchismus und Devianz in zwei Lebensbildern. 291
17. Karsten Lehmann: Christliche Migrantengemeinden in Basel und Leipzig. Ein religionswissenschaftlicher Vergleich zur Geschichte kommunaler Pluralisierungsprozesse. 309
18. Katharina Neef: Der Babel-Bibel-Streit und seine Rezeption in der freigeistigen Presse. 331
WISSENSCHAFTS- UND UNIVERSITÄTSGESCHICHTE
19. Detlef Döring: Studentisches Leben in Leipzig im frühen Vormärz. Eine Skizze auf Grundlage der Briefe des Studenten Heinrich Leberecht Fleischer. 349
20. Johannes Graul: »Mit jedem einzelnen Studenten persönliche Fühlung aufnehmen«: Joachim Wach als Hochschullehrer in Leipzig (1924-1935). 375
21. Thomas Hase: Die Rationalität religiösen Handelns. Überlegungen zum Begriff des Heilsguts bei Max Weber. 399
22. Fritz Heinrich: Kain und Abel als Grundparadigmen einer allgemeinen Gesellschaftslehre auf schiitisch-islamischer Basis. Erwägungen zur Soziologie 'Ali Schari'atis und ihren Bezügen zum Denken Georges Gurvitchs. 419
VARIA
23. Steffen Dietzsch: Die Welt ist von kreuzartiger Natur. 437
24. Peter Schalk: Ist Konvivenz zwischen Religionen möglich? 451
25. Gilda Bartel: Dr. Heinz Mürmel und Die Gabe der Begeisterungsfähigkeit. 469
Bibliografie Heinz Mürmel. 471

Herausgeber
Die Herausgeber sind Promovierende und wissenschaftliche Mitarbeiter des Religionswissenschaftlichen Instituts der Universität Leipzig.

Quellen: diagonal-Verlag.