Navigation überspringen.
Startseite

Sanftes Gefühl und stille Tiefe der Seele

Frank, Alexa
Sanftes Gefühl und stille Tiefe der Seele : Herders Indien / Alexa Frank. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2009. - 275 S. - (Epistemata : Reihe Literaturwissenschaft ; Bd. 688)
Hochschulschrift. Zugl.: Aachen, Techn. Hochsch., Diss.
ISBN 978-3-8260-4200-3
EUR 38,00
DDC: 838.609

Beschreibung
Das Werk bietet eine gute Übersicht über das vielschichtige Thema ‚Herder und Indien’. Der Aufklärer verbindet Indien mit verschiedenen Diskursen seiner Zeit (Anthropologie, Poetologie, Philosophie, Ursprung der Menschheit, Sprach-, Literaturgeschichte usw.). Die Kontrastierung des Eurozentrismus mit einer globalen Perspektive wird verstehbar als Reaktion auf die Graecomanie. Das Indien-Paradigma offenbart sich als Organ von Rationalismus-, Institutions-, Religionskritik. Die Analyse zeigt u. a., wie der Inder (Ideen) zur zeitgenössischen Variante griechischer Kalokagathie wird. In ihm erscheint Winckelmanns ‚edle Einfalt‘ transformiert zum ‚sanften Gefühl‘, ‚stille Größe‘ zu ‚stiller Tiefe der Seele‘. Indien erstrahlt als laus loci extremi. Das indische Drama Sakuntala veranlasst Herder (Zerstr. Blätter), Lessing erneut zu diskutieren. Auch wird seine Proklamierung des Begriffes Evolution berücksichtigt. Sein Palingenesie-Begriff wird analysiert. Seine programmatische Bearbeitung indischer Dichtung ist inspiriert vom Dichter Bhartrihari, der Fabelsammlung Hitopadesha und der philosophischen Bhagavadgita, deren Rezeption Herder damit vorbereitet. Die Autorin Alexa Frank ist freie Journalistin und Lektorin, erlangte den M. A. 1997 an der WWU Münster und promovierte nun an der RWTH Aachen. [Verlagsinformation]

Inhalt
Einleitung. 9
1. Voraussetzungen. 23
1.1 "Indien" oder "Amerika", "Inder" oder "Indianer"? Zur Homonymität des "Indien"-Begriffs im 18. Jahrhundert. 23
1.2 "Indien", "Asien", "Morgenland", "Orient" oder "Osten"? Synonymität und Dynamik des "Indien"-Begriffes um 1800. 26
1.3 Indieninteresse und -begeisterung zur Zeit Herders. 32
    1.3.1 Außereuropäische Statik vs. europäischer Fortschritt. 35
    1.3.2 Ökonomische Aspekte des Indieninteresses. 37
    1.3.3 Die Ablehnung der indischen bildenden Kunst. 39
    1.3.4 Indien als "vagina hominum"? 41
    1.3.5 Herders Indienquellen. 61
2. Das indologische Paradigma im Werk Herders. 77
2.1 Die Genese des indologischen Paradigmas im Werk vor den Ideen. 77
    2.1.1 Gesang an den Cyrus (1762). 77
    2.1.2 Oden-Fragmente (ca. 1764). 80
    2.1.3 Fragmente Über die neuere deutsche Literatur (1766/67). 94
    2.1.4 Versuch einer Geschichte der lyrischen Dichtkunst (ca. 1765). 99
    2.1.5 Journal meiner Reise im Jahr 1769. 102
    2.1.6 Über den Ursprung der Sprache (1771). 106
    2.1.7 Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit (1774). 123
2.2 Das indologische Paradigma im Werk Herders ab 1785. 130
    2.2.1 Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (1784-1791). 131
    2.2.2 Die Vierte Sammlung der Zerstreuten Blätter (1792). 170
    2.2.3 Palingenesie. 204
    2.2.4 Über Denkmale der Vorwelt. Erstes und zweites Stück. 229
    2.2.5 Gedanken einiger Bramanen. 237
Nachwort. 249
Siglenverzeichnis. 257
Bibliographie. 259

Quellen: Königshausen & Neumann; Deutsche Nationalbibliothek; Buchhandel.de; Amazon (Deutschland).